Die Covid-19-Pandemie und ihre Folgen wird für viele afrikanische Staaten auch in den nächsten Monaten und Jahren eine große gesundheitliche und wirtschaftliche Herausforderung bleiben.

Umso wichtiger ist es, dass Deutschland seiner Verantwortung gerecht wird und globale Solidarität zeigt. Die Bundesregierung sollte sich endlich für eine faire Verteilung der Impfstoffe an afrikanische Länder einsetzen, den Aufbau lokaler Produktionskapazitäten für medizinisches Equipment und Impfstoffe unterstützen sowie den langfristigen Aufbau resilienter Gesundheitssysteme verstärkt fördern.

Das Gipfeltreffen an diesem Freitag ist eine vertane Chance. Die fehlende politische Aufmerksamkeit verkennt die Bedeutung, die die deutsch-afrikanischen Beziehungen bereits heute haben. Um zukünftig gemeinsame Interessen umzusetzen, ist eine verstärkte Kooperation auf wissenschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Ebene notwendig. Hinzu kommt eine realistische und zugleich ehrgeizige Fokussierung auf die Erreichung der vereinbarten Ziele der Agenda 2030 und des Pariser Klimaschutzabkommens. Damit der Satz ,Leave no one behind‘ mehr ist als eine bloße Worthülse, braucht es ein Umdenken in den aktuellen afrikapolitischen Debatten und den konsequenten Einbezug feministischer, panafrikanischer, diasporischer und intersektionaler Perspektiven.“