Z u dem an diesem Donnerstag in London stattfindenden Bildungsgipfel erklärt Ottmar von Holtz, Obmann im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:

Die angekündigten Beiträge der Bundesregierung für die Globale Bildungspartnerschaft (GPE) sind eine riesige Enttäuschung. Gegenüber der ermutigenden Steigerung der letzten beiden Jahre sind die heute bekannt gegebenen Zusagen eine Ernüchterung. Angesichts der sich weltweit verschärfenden Bildungskrise sind zwei bis drei Millionen Euro mehr pro Jahr nicht mehr als der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Der Bereich der Grundbildung und die multilaterale GPE sind seitens der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit unverhältnismäßig geringen Mitteln ausgestattet. Die pandemiebedingten Schulschließungen haben die Bildungsunterschiede in den Ländern und global weiter verschärft. Vor allem in Ländern des Globalen Südens sind große Bildungsrückstände entstanden und eine große Anzahl von Kindern kehrt nicht in die Schulen zurück. Diese Rückstände müssen über gezielte Förderprogramme aufgearbeitet werden, die zusätzlich zu Schulöffnungen durchgeführt werden. Die Grundbildung steckt in einer Krise. Dabei ist der Zugang zur Bildung ein zentraler Baustein im Kampf gegen soziale Ungleichheit und Armut, ohne den die eigenständige Entwicklung von Gesellschaften nicht möglich ist. Gerade deshalb muss dem finanziellen Bedarf und der Förderung frühkindlicher Bildung und Grundbildung stärker nachgekommen werden als bisher. Die deutsche Bundesregierung hätte die Konferenz in London dazu nutzen müssen, ein starkes Signal für nachhaltige Bildung zu setzen und ihre finanzielle Unterstützung substantiell auszubauen.