Z um Tag der internationalen Friedenssicherungskräfte am 29. Mai erklärt Ottmar von Holtz, Sprecher für Zivile Krisenprävention:

In vielen Regionen der Welt leidet die Zivilbevölkerung unter bewaffneten Konflikten und Instabilität. Internationale Missionen unterstützen die Staaten dabei, einen Weg zu Sicherheit und nachhaltigem Frieden vor Ort zu beschreiten. Allen beteiligten Polizist:innen, Soldat:innen und zivilen Expert:innen gilt an diesem Tag unser Dank und größte Anerkennung für ihre wichtige und oftmals gefährliche Arbeit. Ihr Einsatz leistet einen unschätzbaren Beitrag zu Frieden in der Welt.

Derzeit gibt es rund 75 Friedenseinsätze weltweit. Dort sind über 160.000 Personen beteiligt. Deutschland hat jedoch nur circa 2.800 Personen in den Einsatz entsendet, davon rund 160 zivile Expert:innen. Das ist immer noch viel zu wenig. Der deutsche Beitrag muss dringend steigen, sowohl in UN-Missionen als auch in EU-Missionen, in Einsätzen der OSZE oder in bilateralen Projekten. Gerade weibliches Personal ist beschämend unterrepräsentiert. Wir brauchen deshalb einen verlässlichen Aufwuchsplan, um die Lücken schnellstmöglich zu schließen. Dazu gehören auch Investitionen in Fortbildungen und Sprachkurse sowie eine bessere interne Betreuung. Auch die öffentliche Sichtbarkeit und Wertschätzung muss ausgebaut werden. Gerade durch die Pandemie ist die Arbeit vor Ort noch schwieriger geworden und braucht stärkere politische Rückendeckung der Bundesregierung. Wichtig wäre dafür vor allem bessere Kohärenz in der deutschen Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik sowie im Zusammenspiel mit Fragen von Handel, Agrar-, Umwelt- und Finanzpolitik. Auch Rüstungsexporte machen vielerorts die zivilen Erfolge zunichte. Hier braucht es endlich ein abgestimmtes Vorgehen.

An diesem Tag gedenken wir auch der über 3000 Personen, die während ihrer Arbeit in einer Friedensmission ihr Leben verloren haben.