Die Geschichte der so genannten “El Hiblu 3” ist ein Tiefpunkt im Umgang mit Seenotrettung. Gemeinsam mit anderen Abgeordneten habe ich darum einen Brief an die Generalstaatsanwaltschaft Maltas geschrieben.
Ich selbst war zu Beginn meiner Amtszeit auf Malta und habe mit Seenotretter*innen der Organisation Sea Eye gesprochen. Schon damals war der Wind, der ihnen von Seiten der maltesischen Regierung und Justiz entgegenschlug, sehr rau. Die Geschichte der “El Hiblu 3” ist aber ein neuer Tiefpunkt.
Worum geht es?
Im März 2019 hatte ein Öltanker mit den Namen “El Hiblu” über 100 Personen aus Seenot gerettet und an Bord genommen. Dank der Übersetzungstätigkeit von drei Minderjährigen aus Guinea und Côte d’Ivoire konnte die Besatzung überzeugt werden, die Geretteten nicht nach Libyen zurückzubringen, sondern alle nach Malta in Sicherheit zu fahren. Doch den drei Jugendlichen wird nun in Malta der Prozess gemacht. Ein Unding! Sie müssen umgehend freigelassen werden.
Den Wortlaut des Briefs an die maltesische Generalstaatsanwaltschaft findet ihr hier.
Ausführlichere Hintergrundinformationen gibt es u.a. bei Amnesty International:
https://www.amnesty.de/informieren/aktuell/malta-el-hiblu-3-gerechtigkeit-seenotrettung