Der Zusammenhang von Biodiversität, Klimaschutz und Ziviler Krisenprävention war Thema unserer 35. Sitzung des Unterausschusses für Zivile Krisenprävention.

Biodiversität und Klimaschutz werden viel zu selten im Zusammenhang mit der Zivilen Krisenprävention besprochen. Doch immer mehr Menschen geraten in Konkurrenz um natürliche Ressourcen wie Wasser, Weideflächen usw. Die Gründe dafür sind vielfältig: Umweltzerstörung, Klimakrise, Bevölkerungswachstum, Raubbau, Wilderei und vieles mehr. Ein Beispiel hierfür ist das Kongobecken. Es ist der zweitgrößte zusammenhängende Regenwald der Erde und Lebensgrundlage für mehr als 65 Millionen Menschen. Die Region ist auch von mehreren bewaffneten Konflikten geprägt.

Wir haben deshalb in der 35. Sitzung des Unterausschusses für Zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und Vernetztes Handeln darüber diskutiert, inwiefern diese beiden Themenfelder zusammenhängen. Wir haben dazu das Beispiel der Waldpartnerschaften im Kongobecken ausgewählt. Wir haben diskutiert, inwieweit internationale Biodiversitäts- und Klimaschutzpolitik auf regionale Krisenprävention Einfluss nehmen können und sollten und was Deutschland in diesem Sinne noch besser machen kann.

Als Sachverständige waren eingeladen:

Simon Counsell, Autor und Berater, der 23 Jahre lang die „Rainforest Foundation UK“ geleitet hat.

Dr. Christian Ruck, MdB a.D., Leiter der Kongobeckenwaldpartnerschaft (Congo Basin Forest Partnership CBFP), eine Multi-Akteurs-Partnerschaft mit 119 Mitgliedern, neben Staaten sind das NGOs, internationale Organisationen, Forschungsgemeinschaften, Unis usw. Derzeit hat Deutschland den Vorsitz, der alle zwei Jahre rotiert.

Prof. Dr. Charlotte Streck, Gründerin und Leiterin von „Climate Focus“, Beratungsunternehmen und Think-Tank, und sie lehrt an der Universität Potsdam.

Fazit: Waldschutz muss immer die Rechte und Lebensgrundlagen der lokalen und indigenen Bevölkerung gewährleisten. Sonst droht nicht nur, dass das Ziel Waldschutz verfehlt wird, sondern auch, dass es zu gewaltsamen Konflikten vor Ort kommt. Und gleichzeitig sind bewaffnete Auseinandersetzungen Gift für lokale Schutzvorhaben.

Der Unterausschuss des Auswärtigen Ausschusses leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration des Themas Prävention, Bewältigung und Nachsorge von Konflikten in die parlamentarische Arbeit des Bundestages. Mit Expertenanhörungen rückt er die zivile Krisenprävention in den Fokus.

Vorsitzender des Unterausschusses ist Ottmar von Holtz (Bündnis 90/Die Grünen).

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Bundestages.