Zum Welttag der Allgemeinen Gesundheitsversorgung am 12. Dezember erklärt Ottmar von Holtz, Berichterstatter für Globale Gesundheit:

Die Covid 19-Pandemie zeigt, wie wichtig starke und zuverlässige Gesundheitssysteme für die gesundheitliche Versorgung der Menschen sind. Dabei geht es in vielen Ländern der Erde um ganz grundlegende Dinge. Denn die Hälfte der Weltbevölkerung hat nicht einmal ausreichenden Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung. Wenn die Bundesregierung das UN-Entwicklungsziel ernst nimmt, bis 2030 eine universelle Gesundheitsversorgung für alle Menschen zu erreichen, muss sie dringend nachsteuern.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO ist auf Kurs. Sie arbeitet weltweit für den Aufbau und die Stärkung von Gesundheitssystemen im Sinne einer „Universal Health Coverage“. In ihren Verlautbarungen unterstützt die Bundesregierung die WHO zwar in dieser Ausrichtung. In der Praxis flossen aber die mit Abstand meisten deutschen Entwicklungsgelder im Gesundheitsbereich weiterhin in die Arbeit der Medikamenten- und Impfstoff-Fonds.

Die Bundesregierung muss ihren Worten endlich auch Taten folgen lassen. Es braucht mehr Mittel für eine globale Gesundheitspolitik, die die Bedürfnisse besonders armer und schlecht versorgter Menschen in das Zentrum rückt und somit dem Credo der UN-Nachhaltigkeitsstrategie „Niemanden zurücklassen!“ gerecht wird. Entscheidende Baustellen einer solchen Politik sind der fehlende Zugang zu elementaren Medikamenten, der Mangel an medizinischen Fachkräften und auch der Kampf gegen krankmachende Lebensumstände.