Wir haben mit unseren Gästen im Unterausschuss Zivile Krisenprävention darüber gesprochen, wie Deutschland noch besser dazu beitragen kann, Pressevielfalt und Pressefreiheit insbesondere in Konfliktkontexten zu fördern.
Die Rolle der Medien in Konfliktgebieten ist ein Thema, das mich und meine Arbeit im Unterausschuss schon lange beschäftigt. Beispielsweise waren wir 2018 in Kamerun und haben uns unter anderem mit einem Netzwerk von Journalist*innen getroffen. Es ist schwer, in einem so repressiven Land wie Kamerun noch freie Berichterstattung durchzuführen. Die Geheimpolizei des autoritären Präsidenten Paul Biya scheut auch nicht davor zurück, unliebsame Journalisten unter Druck zu setzen oder gar verschwinden zu lassen.
Und Kamerun ist – leider – bei Weitem kein Einzelfall. Dabei ist es für einen nachhaltigen Frieden so wichtig, dass die Bevölkerung sich unabhängig informieren und eine Meinung bilden kann, die nicht von bestimmten Interessensgruppen oder Eliten dominiert wird. In manchen Fällen sind Medien sogar ein wichtiges Instrument der Hetze, wie in Ruanda das „Radio Libre des Mille Collines“, das mit seinen Hassbotschaften zum Völkermord anstachelte.