Anlässlich des Besuches von Daniel Günther im Memorial Park Cemetery in Swakopmund in Namibia erklärt Ottmar von Holtz, Obmann im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:
“Es ist richtig, dass der Bundesratspräsident auf seiner Reise nach Namibia an die Verantwortung Deutschlands für die Gräueltaten der deutschen Kolonialherren gegenüber Namibia erinnern will. Lediglich einen Blumenkranz niederzulegen reicht jedoch bei weitem nicht aus, um mit Blick auf eine echte Versöhnung zwischen Deutschland und vor allem den vom Völkermord betroffenen Nama und Herero voranzukommen. Neben Gesprächen mit Regierungsvertreterinnen und -vertretern ist es überaus wichtig, auch mit der Zivilgesellschaft Namibias und allen Gruppen der vom Völkermord Betroffenen zu sprechen.
Es ist höchste Zeit, dass ein hochrangiger Vertreter oder eine hochrangige Vertreterin der Bundesrepublik gegenüber den Angehörigen der Nama- und Herero-Gemeinschaften eine klare Bitte um Entschuldigung für das an ihren Vorfahren begangene Leid ausspricht. Mit jedem Monat, der ohne Einigung mit Namibia über eine Versöhnung verstreicht, verliert Deutschland ein Stück seiner Glaubwürdigkeit, was die Reue über die Taten in der Kolonialzeit betrifft.
Im Bundestag müssen sich die Fraktionen von CDU/CSU und SPD jetzt endlich bewegen, damit eine Resolution verabschiedet werden kann, in der die Verbrechen an den Nama und Herero als Völkermord benannt werden, Deutschland für diese Verbrechen um Entschuldigung bittet und die Bundesregierung aufgefordert wird, die Verhandlungen mit Namibia über eine Entschädigung zu einem Ergebnis zu führen.”