Mit dem Entwicklungsausschuss habe ich im Juni Tadschikistan und Usbekistan besucht. Mit beiden Ländern betreibt Deutschland umfangreiche Entwicklungszusammenarbeit. Und in Usbekistan sind wir einem erstaunlichen Wandel begegnet.

  • Die Delegation besuchte zwei Schulen, die vom National Social Investment Fund of Tajikistan und der KfW finanziert wurden. (Fotos: AWZ)

Mit dem Entwicklungsausschuss habe ich im Juni Tadschikistan und Usbekistan besucht. Mit beiden Ländern betreibt Deutschland umfangreiche Entwicklungszusammenarbeit. Im Mittelpunkt der Reise standen Projekte in den Bereichen Wasser/Energie, Gesundheit und ländliche Entwicklung.

Während wir in Tadschikistan noch eine ausgeprägte patriarchalische Stimmung wahrgenommen haben – der Präsident, Emomalij Rahmon, ist allgegenwärtig, konnten wir im benachbarten Usbekistan eine erstaunliche Offenheit für den Wandel feststellen, die der seit 2016 regierende Präsident Shavkat Mirziyoyev eingeleitet hat. Usbekistan ist dabei, sich mit dieser Öffnung eine Machtposition in Zentralasien zu erarbeiten.

Beiden Ländern gemein ist das große soziale und Wohlstandsgefälle zwischen Städten, insbesondere den Hauptstädten, und dem Land. Obwohl beide Länder mit großen, ganzjährig Wasser führenden Flüssen geprägt sind, ist das Thema Wasserversorgung ein stets wichtiges. Der Aralsee am Ende des Amurdarja und des Syrdarja ist so gut wie ausgetrocknet. Erst auf mein mehrfaches Nachfragen haben sich Wissenschaftler und Vertreterinnen der GIZ dazu geäußert: Der See sei nicht mehr zu retten.

Von außen ist das schwer zu akzeptieren. Zugleich haben wir aber auch gesehen, dass – zumindest in Usbekistan – intensiv an Wasseraufbereitung und -management geforscht wird und dass umfangreiche Pläne zum Umbau der Landwirtschaft, weg von der Monokultur der wasserintensiven Baumwollanbaus hin zu mehr Vielfalt, u.a. Zitrusfrüchte, langsam greifen und umgesetzt werden. In den Bergen Usbekistans gibt es Projekte, die von der Welthungerhilfe mit Hilfe deutscher EZ-Gelder umgesetzt werden, mit denen ehemalige Arbeiter von Kolchosen zu Landwirten umgeschult werden. Da Erdrutsche dort sehr häufig sind, versuchten man auch hier durch Abkehr von Monokulturen und geeignete Bepflanzung die Berghänge zu stabilisieren. Sehr sinnvolle Maßnahmen, wie ich finde.

Im Bereich Gesundheit standen bei unseren Besuchen von Krankenhäusern die Bekämpfung der Tuberkulose sowie Mutter-Kind-Gesundheit im Mittelpunkt. Und in Tadschikistan haben wir u.a. die weltweit größte Talsperre, den Nurek-Stausee, besucht. Ein gigantisches Wasserkraftwerk, dessen Kapazität ausreicht, um nahezu ganz Tadschikistan ganzjährig mit elektrischer Energie zu versorgen.

Wer Fragen zu Tadschikistan oder Usbekistan hat, kann sich gerne an mein Büro wenden. Das vollständige Besuchsprogramm gibt es hier.