Die Ausstellung “ich krieg’ dich” von World Vision zeigt, was Krieg für die davon betroffenen Kinder bedeutet. Der “Kehrwieder am Sonntag” besuchte die Bilderschau im Hildesheimer Rathaus mit Ottmar von Holtz.

Wir dokumentieren den Text von Björn Stöckemann im Wortlaut.

HILDESHEIM. Schüsse durchlöchern die Umrisse der Kinder. Das Bild beeindruckt Ottmar von Holtz. Das Schild, auf dem die Silhouetten und Löcher prangen, steht mutmaßlich irgendwo in Afrika. Das Foto davon steht noch bis Mitte Mai in der Rathaushalle.

Die Ausstellung „Ich krieg’ dich“ zeigt, wie Kinder im Krieg leiden. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete von Holtz hat die Aufsteller und Infotafeln der Organisation World Vision in seinen Wahlkreis geholt. Denn das Thema liegt dem Vorsitzenden des Unterausschusses für Zivile Krisenprävention im Bundestag am Herzen.

“Es geht um Zukunft und Zuversicht”

Fast die Hälfte aller Kinder weltweit lebt in Krisenregionen.“ Bildung und Gesundheit würden dort zuerst leiden. Schulen und Krankenhäuser sind bevorzugte Ziele. 

„Für mich sind das Kriegsverbrechen.“ Beim Bürgerkrieg in Mosambik verließen 75 Prozent der Ärzte das Land, in Bosnien gilt die Hälfte aller Kinder als schwer traumatisiert.

„Wir tun zu wenig, um Konflikte nachhaltig zu lösen“, findet von Holtz. Nachhaltig heißt für ihn, dass früh in den Wiederaufbau von Bildungseinrichtungen investiert gehört und langfristig in die Traumabewältigung. „Wir verlieren sonst ganze Generationen.“

Die Bilder der Ausstellung zeigen Blicke, Gesichter, Narben. „Indirekte Botschaften“, beschreibt von Holtz. Solche, die ihn in seiner Arbeit bestätigen. „Es geht nicht darum, die Welt zu retten, sondern die Menschen vor Ort zu unterstützen.“ Die Ausstellung bestätige ihn, sich für Kinder auf aller Welt einzusetzen. „Es geht um Zukunft und Zuversicht.“