Der Zugang zu Bildung ist ein zentraler Baustein im Kampf gegen soziale Ungleichheit und Armut. Eine Institution, die diesen Kampf führt, ist die Globale Bildungspartnerschaft. Sie war Thema eines Frühstücks, das von Ottmar von Holtz organisiert wurde.
Die Globale Bildungspartnerschaft im Senegal
Die Arbeit der Globalen Bildungspartnerschaft GPE und den Beitrag der Institution für das Bildungssystem im Senegal stellte Serigne Mbaye Thiam, senegalischer Bildungsminister und stellvertretender GPE-Vorsitzender vor.
Die GPE ist ein Zusammenschluss von Geber- und Entwicklungsländern, internationalen wie nicht-staatlichen Organisationen, Stiftungen, Lehrerorganisationen und der Privatwirtschaft. Ziel der GPE ist es, bis 2030, allen Kindern weltweit den Zugang zu qualitativ hochwertiger und kostenloser Grundbildung zu ermöglichen. Die Organisation ermutigt die Partnerländer, mindestens 20 Prozent ihres Haushaltes in Bildung zu investieren. Mit Blick auf den Senegal decke die GPE etwa 5 Prozent der Ausgaben des Landes im Bildungssektor, berichtete Minister Thiam. Das sei ein wichtiger Beitrag, um das senegalesische Bildungssystem zu reformieren und weiter auszubauen.
Wie durch Nachfragen der bildungspolitischen Sprecherin der Grünen, Margit Stumpp, und der SPD-Abgeordneten Daniela De Ridder deutlich wurde, hat die Globale Bildungspartnerschaft insbesondere zu deutlichen Fortschritten im Zugang zu Grundbildung für Mädchen und Kindern aus ländlichen Gebieten geführt. Zudem würden im Senegal nun einige Mädchen aus einkommensschwachen Familien von Stipendien profitieren. Bemühungen seien aber weiterhin notwendig mit Blick auf die Qualität der Bildung, den Zugang zur Weiterbildung und im Bereich der Inklusion. Auf die vom CDU-Abgeordneten Markus Grübel gestellte Frage, ob das gute Verhältnis zwischen Muslimen und Christen im Senegal auf das Bildungssystem zurückzuführen sei, erklärte der Bildungsminister wie zumindest bestimmte Programme den interreligiösen Dialog fördern. So zum Beispiel das Projekt, traditionelle Koranschulen ins öffentliche Schulsystem einzugliedern.
Bundesregierung soll Vorreiterrolle einnehmen
Auch viele Vertreter und Vertreterinnen von Nichtregierungsorganisationen waren beim parlamentarischen Frühstück zu Gast.
Foto: Paul Hintzke
Sandra Dworack, Sprecherin der Globalen Bildungskampagne, unterstrich die Forderung ihres Bündnisses von entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen und Bildungsgewerkschaften, nach einem fairen finanziellen Beitrag Deutschlands an die GPE. Diesen
bezifferte sie mit 100 Millionen Euro. Derzeit sei der Bereich der Grundbildung seitens der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit 7 Millionen Euro mit unverhältnismäßig geringen Mitteln ausgestattet. Die Forderung nach einer verstärkten finanziellen Unterstützung und ein starkes Engagements der Bundesregierung vertreten auch die Grünen. Deutschland solle eine Vorreiterrolle im Bereich der Förderung von inklusiven, gerechten und hochwertigen Bildungseinrichtungen in Entwicklungsländern einnehmen. Das Versprechen der Agenda 2030, insbesondere dem Nachhaltigkeitsziel guter Bildung, müssen endlich Taten folgen. Zudem solle Deutschland auch auf EU-Ebene aktiv um eine stärkere Unterstützung für die Globale Bildungspartnerschaft werben.