N ach einer ersten “Meetup Europe”-Veranstaltung in Braunschweig lud Ottmar von Holtz die Bürgerinnen und Bürger in Hildesheim zum Austausch über die Zukunft der Europäischen Union ein. Das äußerst interessierte Publikum diskutierte über Sorgen und Hoffnungen für den Kontinent.
Drei Stunden waren für die Veranstaltung im Café-KOM der Volkshochschule angesetzt. Leider mussten alle angereisten Gäste noch den letzten Zug nach Berlin kriegen, sonst hätten die lebhaften Gruppengespräche noch stundenlang weitergehen können. Anna Deparnay-Grunenberg (Forst- und Umweltwissenschaftlerin mit europäischem Fokus), Prof. Dr. Michael Gehler (Leiter des Instituts für Geschichte an der Universität Hildesheim) und Dr. Sergey Lagodinsky (Leiter des Referats EU/Nordamerika der Heinrich-Böll-Stiftung) boten mit ihren inhaltlichen Inputs jeweils den Anstoß für die Diskussion.
Das Thema der ökologischen Transformation wurde mit Anna Deparnay-Grunenberg diskutiert. Es ging etwa um die Frage, wie die Energiewende europaweit funktionieren könne, wenn wir die Netze nicht auch europaweit denken und stattdessen jeder Staat energiepolitisch macht, was er möchte. „Welche Möglichkeiten zur Sicherstellung der Pressefreiheit in Europa, Beispiel Ungarn, haben wir?“ war eine der vielen Fragen, die mit Dr. Sergey Lagodinsky erörtert wurden.
Ein Hinweis aus dem ersten Input von Prof. Dr. Gehler wurde lebhaft in der Diskussion aufgenommen. Der Wissenschaftler hatte angemahnt, dass bei der Frage nach der Weiterentwicklung der Union die Entstehungsgeschichte der EU immer im Blick bleiben sollte. Auch die Frage „Sind die Gründungsstaaten nicht zu streng und arrogant in Bezug auf die neuen?“ kam auf, ebenso wie die nach der hohen Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen in Spanien und anderen EU-Staaten und dem gleichzeitigen Fachkräftemangel in Deutschland. Gemeinsam überlegte die Runde, was Lösungsansätze im europäischen Kontext sein könnten.