Z um internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerer am 15. Mai erklärt Ottmar von Holtz, Sprecher für Zivile Krisenprävention: Die Grünen im Bundestag setzen sich weiterhin weltweit gegen Zwangsrekrutierung ein. Außerdem sollte Kriegsdienstverweigerung stärker als bisher als Fluchtgrund im Asylverfahren berücksichtigt werden.

Was es bedeutet, zwangsweise in einen als ungerecht empfundenen Krieg einbezogen zu werden, habe ich selbst erfahren, als ich 1984 vom südafrikanischen Apartheidsregime zum Kriegsdienst im Kampf gegen die Befreiungsbewegung Namibias eingezogen werden sollte. Für mich blieb nur die Alternative, nach Deutschland auszuwandern. Dadurch verlor ich mein soziales Umfeld, musste einen Einschnitt in meiner akademischen Karriere hinnehmen und in ein Land ziehen, dessen Sprache ich zwar sprach, das mir aber fremd war.

So ergeht es jeden Tag vielen Männern und Frauen weltweit, doch im Gegensatz zu mir haben die meisten von ihnen keine naheliegende Ausweichmöglichkeit in ein anderes Land. Für viele kommt die Verweigerung sogar einem Todesurteil gleich und oftmals ist die Flucht der einzige Ausweg.

Im diktatorischen Eritrea beispielsweise ist der zeitlich unbegrenzte und für alle Bürgerinnen und Bürger streng verpflichtende Wehrdienst eine der Hauptfluchtursachen. Doch auch in vielen anderen Ländern werden junge Menschen gegen ihren Willen zum nationalen Wehrdienst verpflichtet und sollten sie sich weigern, drohen ihnen und ihrer Familie soziale Ausgrenzung, Repression, bis hin zu Gefahr für Leib und Leben.

Hinzu kommt die Zwangsrekrutierung durch lokale bewaffnete Gruppen. Besonders schlimm ist das im Falle von Kindern, die mit Hilfe von Drogen und brutaler Gehirnwäsche zu Soldatinnen und Soldaten getrimmt werden.