Das Bernhard-Nocht-Institut hat heute eine Studie über das Engagement deutscher Institutionen bei der Erforschung von Tropenkrankheiten vorgestellt. Fazit: Deutschland kann mehr tun.

Insekten sind häufig die Überträger der vernachlässigten Tropenkrankheiten wie Dengue-Fieber.
Foto: Skeeze/pixabay (CC0)

Mehr als eine Milliarde Menschen leiden unter Tropenkrankheiten wie Lepra, Dengue-Fieber oder Tollwut. Diese Seuchen gehören zu den so genannten vernachlässigten Krankheiten, für deren Bekämpfung noch zu wenig getan wird. Doch eigentlich sind nicht die Krankheiten vernachlässigt, sondern die Menschen, die an ihnen leiden. Denn sie leben überwiegend in extremer Armut und in Regionen mit schwacher Gesundheitsinfrastruktur. Besonders oft sind Kinder und Frauen betroffen.

Andauernde Seuchen schwächen auch Gesundheitssysteme

Im Koalitionsvertrag kündigt die Bundesregierung an, in die öffentliche Forschung zu investieren, um vernachlässigte und armutsbedingte Krankheiten zu bekämpfen. “Wir werden Union und SPD bei den Haushaltsverhandlungen an ihren eigenen Aussagen messen”, sagte Ottmar von Holtz, Obmann im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. “Der Kampf für globale Gesundheit darf sich nicht nur auf akute Epidemien beschränken, sondern muss auch die immer noch alltäglichen Geißeln der Menschen des globalen Südens angehen.” Diese schwächten die Gesundheitssysteme in den Entwicklungsländern zusätzlich.

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Stichwort: Die „vernachlässigten Krankheiten“ (engl. neglected diseases, auch präziser als neglected tropical diseases (“NTD”) bezeichnet) sind eine Gruppe von tropischen Krankheiten, die in ärmeren Ländern bzw. Bevölkerungsgruppen vorkommen. (…) Sie kommen nur in der Dritten Welt vor, während AIDS wie auch Tuberkulose die Industrieländer beschäftigen. Im Gegensatz zu den typischen Krankheiten der Industrieländer finden sich keine kaufkräftigen Kunden, welche die Forschungs- und Entwicklungs-Kosten der benötigten Medikamente bezahlen können. (Quelle: Wikipedia)